Meine Kindheit spielte sich in den Sechzigern ab. Der Film "Die göttliche Ordnung" zeigt

eindrücklich, wie ich aufgewachsen bin - auf dem Land, in konservativer Familie aber bereits angefixt von fortschrittlicheren Ideen. Denn dieser Film ist keine gelungene Komödie, wie es manchen Jungen heute erscheint, sondern eine sehr realitätsnahe Dokumentation. Ob es um die Italiener im Dorf geht, die Rolle der Frauen innerhalb des Hauses, die Ambivalenz der Männer, der Einfluss der Feministinnen - genau so wars.

Viele Erinnerungen, die hier in verschiedenen Texten auftauchen, erinnern an dieses Spannungsfeld und mögen wohl auch ab und zu Gedanken aufkommen lassen wie "das kann doch gar nicht wahr sein" oder "das würde ich mir nie gefallen lassen". Nun, es war so und meine Eltern ebenso wie alle anderen Familienmitglieder meiner Elterngeneration und Nachbar*innen waren typische Vertreter*innen ihrer Zeit und gaben ihr Bestes. Dafür bin ich dankbar.