Was für ein schönes Datum denke ich, als ich die Sonntagszeitung aufschlage. Zahlen haben mich schon immer fasziniert.
Als Vorschulkind schon habe ich meinen Eltern und grösseren Geschwister beim Jassen zugeschaut und wusste schon sehr bald, welche Karten welchen Wert haben. Bei Schulbeginn konnte ich bereits bis 157 zählen und addieren und beim Unenufe oder Obenabe die erzielten Kartenwerte mit 3 multiplizieren.
Meine Gedanken gehen zurück zur Primarschule, bleiben hängen an Lehrer Müller und wie so oft frage ich mich, wie es wohl wäre, wenn ich diesen Mann als Erwachsene noch hätte kennen dürfen. Mein Lehrer, der mir so unendlich viel bedeutet hat und der kurz nach meinem 18. Geburtstag bei einem Unfall ums Leben kam. Gerne hätte ich das Geheimnis seines Einsatzes für mich irgendwann aufgedeckt – mir blieben aber Jahrzehntelang nur regelmässige Träume, in denen er mich besuchte und mir sagte: Ich bin da, du kannst auf mich zählen.
Er war bei mir, als ich mit knapp 30 endlich noch etwas aus meinem Flair für Zahlen und Logik machte und eine Informatik-Ausbildung machte. Dies war, nach dem Übertritt ins Gymnasium das zweite Mal in meinem Leben, dass ich mich radikal aus meinem bisherigen Leben herauswand und meine Wissbegierde stillte. Ich bin heute noch dankbar dafür, dass mir das meine finanzielle Unabhängigkeit ein Leben lang ermöglichte.
Ja, und wenn ich bis heute von einem Kind oder einem jungen Erwachsenen höre, der/die gerne etwas lernen möchte und das Geld dafür fehlt, dann habe ich ein sehr offenes Ohr. Ich denke, jeder Mensch sollte lernen können, was und wieviel er will. Es sollte nicht am Geld scheitern. Genau genommen habe ich auch meine fachliche Webseite zur Erwachsenenbildung aus diesem Grunde so lange auf- und ausgebaut: Um das Wissen rund um Didaktik und Persönlichkeitsentwicklung allen zugänglich zu machen, die daran interessiert sind. Vor allem denen, die sich keine Bücher leisten können.