Was für eine Entdeckung in dieser Schreibwerkstatt!
vor ein paar Wochen war ich in einer Schreibwerkstatt und durfte dort das Pantum oder Pantun kennenlernen. Was für eine tolle Form, ein Gedicht zu schreiben. Man spürt ihr deutlich an, dass sie eigentlich für die mündliche Überlieferung mit Melodie in Malaisia entstanden ist.
Mir gefällt diese Form mit Wiederholungen so gut, weil sie eine spiralförmige Entwicklung vorantreibt. Die Spirale, bei der man bei jeder Umdrehung wieder an denselben Themen vorbeikommt, jeweils eine Ebene höher oder weiter aussen, hat mich auch didaktisch immer fasziniert. Sie vereinigt in Idealform Aufbau und Wiederholung eines Themas.
Übrigens war diese spiralige Entwicklung auch in der Gruppe der Schreibwerkstatt zu beobachten. Viele Teilnehmende nehmen in derselbe Gruppe seit Jahren teil und setzten bereits bei der Anreise auf einer ganz anderen Stufe auf als wir zwei Neulinge. Es war gar nicht so einfach, den Anschluss zu finden - es hatten sich im Verlaufe der vielen Jahre schon etliche Rituale und informelle Regeln entwickelt.
Die spiralförmige Bewegung haben wir auch im Buch "Lebenskompetenzen erweitern" mehrfach erwähnt. Auch hier gilt, dass wir die Lernphasen immer wieder von Neuem durchlaufen müssen und es gibt keinen Anfang und keinen Schluss. Das ganze Leben lang drehen wir uns so im Kreis - und kommen langsam aber sicher immer weiter. Persönlichkeitsentwicklung hört nie auf.